Der Madrigalchor bei St. Anna setzt in Riga ein musikalisches Zeichen für den Frieden

Vom 18. bis 22. Juni 2025 reist der Madrigalchor bei St. Anna Augsburg unter der Leitung von Kantor Johannes Eppelein nach Riga – als musikalischer Friedensbotschafter und kultureller Brückenbauer. Das gemeinsame Projekt mit dem lettischen Chor AURA steht unter dem Motto „Peace“ und bringt Menschen über Grenzen hinweg durch Musik zusammen.

In einer Zeit weltweiter Krisen und wachsender Spannungen ist die Botschaft des Projekts aktueller denn je. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs begegnen sich der Madrigalchor aus Augsburg und der Chor AURA aus Riga auf Augenhöhe. Im Zentrum stehen gemeinsames Musizieren, interkultureller Austausch und das Erleben baltischer Chorkultur, in der das Singen tief in der nationalen Identität verankert ist.

„Musik ist gelebte Völkerverständigung“, betont Kantor Eppelein. „Gerade als Chor aus der Stadt des Hohen Friedensfests möchten wir diese Idee aktiv in die Welt tragen – gemeinsam mit unseren Partnern aus Riga.“

Konzertstationen mit Strahlkraft

Ein Highlight der Reise ist das Friedenskonzert in St. Petri, dem größten Sakralbau Rigas, das gemeinsam mit dem Chor AURA gestaltet wird. Weitere musikalische Stationen sind der Probensaal des Lettischen Staatschores sowie der beliebte Gräsermarkt am Domplatz.

Das Repertoire verbindet Werke unterschiedlicher Epochen und Kulturen:

  • Lettische Komponisten wie Pēteris VasksĒriks Ešenvalds und Rihards Dubra
  • Deutsche Meister wie Heinrich SchützFelix Mendelssohn Bartholdy
  • Historische Augsburger Komponisten wie Adam Gumpelzhaimer

Diese musikalische Vielfalt unterstreicht die verbindende Kraft der Musik – über Landes- und Kulturgrenzen hinweg.

Kreativer Dialog mit Komponist Rihards Dubra

Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist der gemeinsame Workshop mit Rihards Dubra, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Lettlands. Gemeinsam mit dem Chor AURA erarbeitet der Madrigalchor das Werk „Herr, bleibe bei uns“, das im Rahmen der Konzerte zur Aufführung kommt.

Der musikalische Dialog wird ergänzt durch das deutsche Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ in der Fassung von Max Reger. So entsteht ein spannender Austausch zweier Chorkulturen, der nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich inspiriert.

Friedensfest in Augsburg und Augsburger Chornacht

Zurück in der Heimat wird das Riga-Programm im Rahmen des Hohen Friedensfests am 9. Juli 2025 erneut zu hören sein. Bei einer Dialogveranstaltung in St. Anna spricht Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm mit jungen Menschen über die Zukunft des Friedens in Europa. Der Madrigalchor begleitet diese Veranstaltung musikalisch.

Am Samstag, 19. Juli, folgt die Teilnahme an der Augsburger Chornacht, bei der der Chor das komplette Riga-Programm in zwei halbstündigen Auftritten präsentiert – ein besonderes Erlebnis für alle, die nicht mitreisen konnten.

Kulturelle Förderung für ein starkes Zeichen

Die Realisierung dieser besonderen Konzertreise wäre ohne die Unterstützung engagierter Partner nicht möglich gewesen:

  • Das Goethe-Institut stärkt mit seiner internationalen Kulturarbeit gezielt den musikalischen Austausch zwischen Laien und Profis.
  • Der Bayerische Musikrat fördert das Projekt im Rahmen seiner Initiative zur internationalen musikalischen Begegnung, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
  • Die Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum würdigt mit ihrer Förderung das humanistische Erbe Albert Schweitzers, der sich zeit seines Lebens für Frieden und kulturelles Miteinander einsetzte.

Klangvoll für den Frieden

Die Reise des Madrigalchors nach Riga ist weit mehr als ein musikalischer Austausch – sie ist ein lebendiges Bekenntnis zu Frieden, Verständigung und kultureller Offenheit. Mit musikalischem Tiefgang, internationalem Dialog und dem verbindenden Element der Chormusik wird ein Zeichen gesetzt, das über die Konzertbühne hinausstrahlt.